Historie
Ostindien-Unternehmen zur Zeit Napoleons
Der Ostasiatische Verein Bremen wurde am 17. Januar 1901 gegründet. Bei seiner Gründung trafen sich im historischen Essighaus in der Langenstraße zwölf angesehene Bremer Kaufleute zum Essen mit gutem Rotwein. Denn in dem 1618 erbauten Kaufmannshaus gab es seit 1897 das Weinlokal „Alt-Bremer Haus“ mit einem reich geschmückten Gastraum. Diesen ehrwürdigen Ort mit wechselvoller Geschichte wählten die Kaufleute für ihre Gründungszeremonie.
Die zwölf Herren hatten eines gemeinsam: Sie waren lange Jahre in
Ostasien gewesen – nach damaliger Terminologie „East of Suez“. Aus
Ostasien kannten sie das kameradschaftliche Clubleben englischer
Tradition. Den dort herrschenden Bräuchen wollte man sich anschließen.
Hier in Deutschland nannten sie sich „Verein“, in Asien nannten sich die
Treffpunkte der Deutschen von Bombay bis Tokio „German-Club“ denn
Stammtisch als Bezeichnung einer "Zweiten Heimat" war zu klein,
Gesellschaft zu akademisch. Die Gründer wollten die Erinnerung an ihre
Zeit im Osten bewahren, die Beziehungen zu diesen Ländern
aufrechterhalten und die Verbindung mit den dort lebenden Freunden,
Auslands-Deutschen und Einheimischen, pflegen.
Die Gründung des
OAV war das Ergebnis einer langen wirtschaftlichen Entwicklung. Schon
Ende des 18. Jahrhunderts schickten Bremer Kaufleute ihre Schiffe nach
Fernost. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gründeten viele Bremer
Handelshäuser ihre Niederlassungen in Asien. In den hundert Jahren seit
Bestehen des OAV hat sich die Beziehung zu Asien deutlich gewandelt. Die
ostasiatischen Handelspartner sind von Rohstofflieferanten zu
Halbfertig- und Fertigprodukt-Lieferanten geworden. Und die monate- oder
jahrelange Tätigkeit in Asien ist für Bremer heute eher die Ausnahme,
stattdessen fliegen viele unserer Mitglieder mehrmals im Jahr nach
Asien.
